Mal darüber nachgedacht...
- Johanna Bietenbeck
- 27. Mai 2021
- 2 Min. Lesezeit
Wie geht es dir?
Auch latent genervt und irgendwie gestresst? Ständig angespannt und nur noch mit ganz dünner Haut unterwegs? Dann geht es dir so wie derzeit zahlreichen Menschen in Deutschland. Denn das, was unsere psychische Gesundheit fit hält, darf schon seit 1,5 Jahren nicht mehr stattfinden. Erstaunlich, dass davon nur so nebensächlich berichtet wird. Unsere psychische Gesundheit sollte uns nicht weniger wichtig sein, als die offensichtlich rein körperliche/somatische – möchte man überhaupt eine solch künstliche Trennung vornehmen. Denn im Gegensatz zu aktuell kursierenden „Schutz“-Empfehlungen für „Gesundheit“, ist die Studienlage zu dem Einfluss unseres psychischen Erlebens auf unser Wohlbefinden eindeutig und umfänglich beforscht. Mit einem Click bei Google werden dir zigtausende wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zu diesem Thema ausgespuckt.
Wusstest du beispielsweise, dass es eine Wechselwirkung von psychischem Empfinden und dem eigenen Körperausdruck gibt?
Unsere Stimmung lässt sich bereits durch die Körperhaltung beeinflussen (z.B. durch die Anspannung bestimmter mimischer Muskeln, von Vera F. Birkenbiehl gibt es dazu ganz anschauliche Lehrveranstaltungen auf Youtube).
Unsere Stimmung wiederum wirkt sich nicht nur auf unser psychisches Empfinden aus, vielmehr kann sie auch dafür sorgen, dass wir somatisch reagieren (z.B. bei erhöhtem Stressempfinden mit Magenschmerzen, Durchfall, Verspannungen und Co.).
Einen gebrochenen Zeh kann man sehen. Da ist es wichtig, sich darum zu kümmern: Kaputter Zeh ist gleich krank ist gleich gesellschaftliche Legitimation zum Kümmern, Medikamente nehmen, Schonen. Klare Sachlage. Seit 1,5 Jahren erhöhter Stresspegel. Nicht der Rede wert. Da müssen wir jetzt eben alle durch. Soll man sich nicht so anstellen. Mal ein bisschen Achtsamkeit und Yoga machen.
Das erinnert doch stark an das kindliche Versteckspiel: Mache ich ganz fest die Augen zu, sieht mich keiner.
Doch genug davon! Mein Appell: Nehmt eure Psyche ernst! Emotionen brauchen ein Ventil. Stress ist keine Kleinigkeit oder Lappalie, sondern ein körperliches Warnsignal, das sofortigen Handlungsbedarf verlangt.
Und noch etwas: Statt übertriebener Hygiene, Abstand und Distanz halten, brauchen wir vor allem eins: Berührung. Unser Berührungssinn ist nicht nur der älteste überhaupt, sondern auch einfach der wichtigste. Rebecca Böhme legt es in ihrem Buch „Human Touch“ schön dar, Berührung ist ein menschliches Grundbedürfnis und damit lebensnotwendig. Wer sind wir, dass wir uns unsere eigene Lebensgrundlage nehmen?
Mal darüber nachgedacht...

コメント